Prinzessin Schneeflocke

Vor langer, langer Zeit lebte einmal ein kleiner Junge mit seiner Großmutter. Die beiden waren so arm, dass sie nicht einmal ein Bett besaßen, sondern sich auf einer alten Decke ihr Nachtlager richten mussten. Wenn der Winter kam, froren sie bitterlich.

Trotzdem war der Junge immer fröhlich und guter Dinge.

Überall, wo man ihn brauchen konnte, half er und verdiente sich auf diese Weise manches Scherflein. Das verbrauchte er aber nicht für sich, sondern er legte es auf die Seite. Er wollte davon seiner Großmutter einen neuen Mantel kaufen, denn der alte bestand fast nur noch aus Löchern.

Jeden Abend, sobald der Junge seine Arbeit bei den Leuten getan hatte, begab er sich in den Wald. Hier suchte er Holz, damit sie im Winter ein wärmendes Feuer machen konnten.

Als aber der Winter einmal besonders lange dauerte, ging ihnen das Holz aus. Da blieb dem Jungen nichts anderes übrig, als sich nach einigen Ästen umzusehen, die von den Bäumen gefallen waren. Jedoch überall lag Schnee, und es dauerte eine Weile, bis er einen kleinen Vorrat zusammengebracht hatte.

Gerade wollte er sich auf den Heimweg machen, da hörte er ein zartes Stimmchen. Er sah um sich und erblickte ein Elflein in einem dünnen, weißen Gewand.

„Wer bist du“, fragte er.

Auszug – gelesen von C. C. Creutzburg
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